Anna Lübben

Name der praktischen Arbeit: »Center.«
Name der theoretischen Arbeit: »Shopping Center - Ein Nicht-Ort?«

Europäische Medienwissenschaft
Master

betreut durch:
Jan Diestelmeyer
Anne Quiyrinen


Diese Masterarbeit setzt sich aus einem praktischen Teil, nämlich dem Fotobuch »Center.«, sowie einem theoretischen Text zu dem Thema »Shopping Center- Ein Nicht-Ort?« zusammen. Während im Fotobuch Jugendliche im Raum »Shopping Center« portraitiert und ihr Handeln mit dem Medium der Fotografie eingefangen wird, ist der theoretische Teil eine Erörterung der Frage, in wiefern die Raumkonzepte Marc Augé des Nicht-Ortes (»non lieux«) und die Figur der Heterotopie von Michel Foucault auf Shopping Center anzuwenden sind. Die fotografische Feldarbeit dient hierbei als visuelles Ausgangsmaterial. Im punctum der Fotografien ist der Alltag dieser Jugendlichen nachzuvollziehen und zeichnen dem Raum eine Dynamik mit seiner Potentialität ein. Die Bewegungen der Jugendlichen, die durch das Medium Fotografie angedeutet und eröffnet werden, sind Indizien für rituelle Handlungen und Identitätsprozesse in Interaktion mit diesem Raum. Herausgearbeitet wird im theoretischen Teil zum einem das ökonomische Dispositiv des Raumes Shopping Mall, das durch seine manipulierende Konstruktion KundInnen zum Kauf anregt. Bestimmte Besuchergruppen, wie Jugendliche, nutzen den Raum als Konsumraum, Begegnungsraum und als identitätsstiftenden Raum. Der anonyme Raum des Transits, der »Nicht-Ort«, ist hier Bedingung für die Nutzung des Raumes als »Heimat«. Es eröffnet sich in dem physischen Raum Shoppingcenter für die Jugendlichen vor allem eine Potentialität. Es ist die Potentialität der Figur des Kunden und der Figur des Störenfried, die eben in ihrer Kontingenz einen anderen Raum eröffnen: einen Raum des Dazwischen, eine Zone der Unbestimmtheit. Genauso wie sich das Leben laut der Aussagen und Geschichten bezüglich der Begriffe Heimat, Zukunft und Identität der Jugendlichen oft in einem Raum des »Dazwischen« darstellt, ist das Sein im Shopping Center die Verräumlichung des Dazwischens Das Medium Fotografie bezeugt diesen Zwischenraum, materialisiert diese Momente der Flüchtigkeit.