Moritz Queisner
Maschinensehen – Zum Transfer des Blicks durch technische Dispositive des Sehens
MA EMW
Prof. Dr. Dieter Mersch,
Prof. Anne Quirynen
www.moritzqueisner.de
Vor dem Hintergrund einer sich fortsetzenden Technisierung visueller Praktiken, müssen die Fähigkeiten und Funktionen des menschlichen Auges zunehmend unter dem Einfluss und der Kontrolle von optischen Instrumenten und Apparaten gedacht werden. Diese Intervention in das Wahrnehmungs- und Repräsentationssystem steht für Formen von Einbildung und Erfahrung, die nicht mehr nur Teil einer natürlichen Wahrnehmung oder direkten Anschauung sind, sondern mit denen das Sichtbare von der unmittelbaren Ebene der Wahrnehmung getrennt wird. Die Arbeit untersucht die Formen und Modelle des Sehens, die im Zuge dieser veränderten visuellen Kontaktaufnahme mit der Welt aufgegeben oder überwunden werden. Mit der fortschreitenden Relativierung anthropologisch-körperlicher Grenzen des Sehens, die als Technisierung des Blicks verhandelt wird, ist der Status des Betrachters als Subjekt der Medien ebenso infragegestellt, wie die Auffassung vom Apparat als Prothese oder Ausweitung des menschlichen Auges. Wer blickt hier – Mensch oder Maschine?