Geschichtsdokumentationen im Fernsehen gehören mittlerweile zu den populärsten Formen der gesellschaftlichen Verarbeitung von Vergangenheit. Wie sich die Zugriffsformen insbesondere in Bezug auf Bilder der ehemaligen DDR durch die dem Medium immanenten Spezifika und der Ökonomie, der es unterliegt, gestaltet, ist Untersuchungsgegenstand der Bachelorarbeit. Um die Komplexität des Umgangs mit vorhandenem Archivmaterial im Fernsehen zu konturieren, wird zuvorderst nach dessen Zustandekommen und den damit verbundenen bildtheoretischen Implikationen gefragt. Fernseh-, Kultur- und Erzähltheorie helfen im Folgenden dabei, die televisuell gängigen Verarbeitungsweisen zu beschreiben.
Im darüber hinaus dargestellten praktischen Teil der Projektarbeit werden genau diese Praktiken aufgegriffen und entgegen ihrer konventionellen Verwendung eingesetzt. Durch die so erzeugte dekonstruktive Lesart soll der Rezipient ein Bewusstsein für die Mechanismen entwickeln, die sich hinter den kohärenten und emotionalen Fernsehgeschichten verbergen.