Die Theorien von Internet- und Computerspielsucht sind Teil der Diskussion um die »neuen, nicht-stoffbezogenen Süchte« und unter Psychologen umstritten. Die Theorie der Computerspielsucht bezieht sich vor allem auf Online-Computerspiele. Gegenstand beider Sucht-Theorien sind Angebote mit hohem sozialen Interaktionsfaktor.
Ein Vergleich der aktuellen Debatten um Internet- und Computerspielsucht mit den früheren Debatten um Lese- und Fernsehsucht kommt zu folgenden Ergebnissen: Mediensucht-Debatten stehen in einer (im Kern kultur-)pessimistischen Tradition der Medienkritik. Diese verkennt die Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen Wandlungsprozessen und der Medienentwicklung und betrachtet neue Medien als Bedrohung für Kultur und Gesellschaftsordnung. Eine Fixierung auf das jeweils neueste Medium bewirkt, dass Mediensucht-Debatten sich gegenseitig ablösen.
emw@schwentu.de
Betreut durch Prof. Dr. Heiko Christians und Dr. Stephan Günzel.
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