Ines Baumann

»Graue Löcher. Weiße Wolken« (Dokumentarfilm)

Europäische Medienwissenschaft
Bachelor

betreut durch:
Prof. Anne Quirynen
Prof. Dr. Jan Distelmeyer


Der Dokumentarfilm »Graue Löcher. Weiße Wolken« erzählt die Geschichte von vier Menschen, die in der Suchteinrichtung »Die Holzmühle« leben bzw. gelebt haben. Die Suchtkranken Sascha und Norina leben seit zwei Jahren in der Suchteinrichtung nahe Jena und haben eine schwere Kindheit und Jugend erlebt. Sie berichten über ihr Leben, ihre Sucht, das Überwinden und ihre heutige Perspektive auf die Sucht. Ellen hat die Suchttherapie erfolgreich abgeschlossen und kehrt als Besucherin mit ihrem einjährigen Kind zurück zur »Holzmühle«, um über ihre Erfahrungen und ihr Leben »Draußen« zu berichten.
Maren, die als FSJlerin bei der Holzmühle arbeitet, wird als nicht unmittelbar selbst Betroffene zu Wort kommen. Sie erzählt den Zuschauern über die Zusammenarbeit mit Suchtkranken und deren Probleme.
Das Thema »Sucht« hat eine gesellschaftliche Bedeutung, denn keine Alters- oder Gesellschaftsschicht ist davor gefeit, mit dem Thema im eigenen Alltag in Berührung zu kommen. Diese Dokumentation gibt Einblicke und zeigt die Chancen und Hoffnungen von Menschen, die mit einer Sucht zu kämpfen haben.

Die Holzmühle Kämmeritz ist eine sozialtherapeutische Einrichtung für Suchtkranke (Alkohol und Drogen) und ist ein Drei-Seiten-Hof mit einer stillgelegten alten Wassermühle, die sich am Rande eines Flächennaturschutzgebietes befindet. Der Ort Kämmeritz gehört zur Stadt Schkölen und ist ca. 10 km von der Kreisstadt Eisenberg entfernt. Die Einrichtung dient in erster Linie dem Zweck, Klienten nach der Entgiftung bzw. nach einer stationären Entwöhnungsbehandlung Hilfestellung für die Wiedereingliederung in ein suchtmittelfreies Leben in der Gesellschaft zu geben. Der besondere Charakter der Einrichtung besteht darin, dass Mitarbeiter und Klienten im täglichen Miteinander Leben und Arbeiten, Probleme und Konflikte des Alltags gemeinsam bewältigen. Die Einrichtung ist für alkohol- und drogenabhängige Frauen und Männer im Alter von 18 bis 45 Jahren konzipiert. Die Aufenthaltsdauer richtet sich nach der Indikation und der Schwere der Persönlichkeitsstörung und beträgt durchschnittlich ein bis zwei Jahre. Da die Arbeits- und Beschäftigungstherapie u.a. der beruflichen Orientierung dienen soll, bieten die Holzmühle verschiedene Arbeitsbereiche an. Dazu gehören Garten, Landwirtschaft, Biotoppflege, Klein- und Großtierhaltung, Hauswirtschaft und Kochen. Eine Holzwerkstatt zur Möbelrestaurierung und eine Werkstatt für Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten am Objekt stehen zur Verfügung. Die Beschäftigung dient besonders dem Erwerb von sozialen Kompetenzen wie Verantwortungsbewusstsein, Gewissenhaftigkeit, Ausdauer, Pünktlichkeit und dem Erlernen von neuen Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Protagonisten:

Sascha Gawrilow:
»Das Leben ist für mich wie Fernsehen! Kann ich nicht beschreiben mit dem Leben früher.«

Norina Krautz:
»Wo ich hier angekommen bin, hatte ich vor allem Angst.« Oder
»Ich habe mit 13 Jahren das erste Mal den Film »Die Kinder vom Bahnhof Zoo« gesehen und das hat mich nicht abgeschreckt, sondern neugierig gemacht.«

Maren Wendel:
»Es gibt Leute, die wirklich Probleme haben und denen sollte man helfen und an die denken.«

Ellen Gräßler:
»Es gab nur zwei Sachen für mich, entweder Gefängnis oder Tod. Eins von beidem.«